FAUST – VERLORENES PARADIES (2007)

FAUST – VERLORENES PARADIES (2007)

von:  Goethe/Milton
Regie: Martin Fendrich
Mit: Ralf Dittrich, Christopher Weiß und Lena Schwarz
Bühne: Uwe Marx
Kostüme: Yvette Schuster
Licht: Bernd Felder
Dramaturgie: Gabriele Kloke
Produktionsassistenz: Pierre Cournoyer
Premiere: 2007

Das theaterkohlenpott stellt sich einer der größtmöglichen Herausforderungen: Einer Inszenierung von Goethes „Faust“. „Habe nun ach…“: Faust begnügt sich nicht mit dem, was er ist. Er strebt nach Erkenntnis. mehr Erkenntnis. er will, er muss immer mehr wissen, mehr begreifen, mehr fühlen. Nichts befriedigt ihn. Jedes Mittel ist recht, um seine Lebensgier zu befriedigen – und wenn’s der Teufel ist. Fausts Pakt mit dem Teufel ist der Anfang vom Ende, bringt Verderben über seine Geliebte Margarethe, deren Bruder, seine gesamte Umwelt, und richtet ihn schließlich selbst zugrunde. Als Faust erkennt, wohin ihn sein Pakt mit dem Teufel geführt hat, ist es längst zu spät. Ist er für immer verloren? fragt Goethe in dem berühmtesten aller deutschen Stücke, über das Richard Wagner einmal sagte, man solle es lesen wie die Bibel. Die zentralen Fragen in „Faust“ – wie der Mensch sich mit dem Bösen einlässt und dadurch schuldig wird – Schuld, Erlösung – finden sich in einem weiteren Klassiker der Weltliteratur: John Miltons „Das verlorene Paradies“. Hier hat der Pakt mit dem Teufel noch größere Auswirkungen: Durch Adams und Evas Sündenfall kommt die Sünde in die Welt und ist der Anfang vom Ende der Menschen.
Der Regisseur Martin Fendrich, dessen „Salome“-Inszenierung am Schauspielhaus Bochum 2005 als beste Inszenierung in NRW nominiert war, inszeniert die zwei Seelen in Fausts Brust – die Faszination für das Dunkle, die Gier nach Sex und Gewalt. Und gleichzeitig die unstillbare Sehnsucht nach Gnade, Reinheit und Erlösung – mit Lena Schwarz und Ralf Dittrich, die den Theatergängern im Ruhrgebiet aus zahlreichen Inszenierungen am Schauspielhaus Bochum bestens bekannt sind.
In dem Industriedenkmal „Flottmann-Hallen“ Herne, wird die Inszenierung in der großen Halle IV gezeigt, die noch an vergangene Geschichte erinnert.

Presse:
Da steh ich nun, ich armer Tor . . .“ Der Anfang von Goethes Faust ist ebenso bekannt wie das tragische Ende. Eine schwierige Aufgabe also, dem Stück noch etwas Neues abzugewinnen. Das Theater Kohlenpott hat es mit seiner neuesten Produktion versucht und geschafft.
Julia Seifert, WAZ

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