KOPF ODER ZAHL (2012)

KOPF ODER ZAHL (2012)

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von Katja Hensel

Regie: Frank Hörner
Mit: Nils und Till Beckmann, Maja Beckmann, Julia Praschma
Ausstattung: Sigrid Trebing
Musik: Sebastian Maier
Video: Mischa Lorenz, Nikola Matija Leskarac
Theaterpädagogik: Gabriele Kloke
Videoproduktion: Kay und Jens Schilling
Produktionsassistenz: Michael Schlothane (†)
Produktionshospitanz: Marie Schilling
Technische Leitung: Basti Brune

Premiere: 2012

„Christopher: Du hast kein ich. Du bist nur ein scheißkleiner Teil in meinem Leben! Ich kann dich entfernen, wie einen Kommafehler. Zack bist du weg!
Der Andere: Bitte, ich verspreche es .. ich sag nichts mehr, ich tue nichts mehr, ich lass dich in Ruhe, Ehrenwort.
Christopher: Für Immer?
Der Andere: So lange du willst.“

Christopher, 15 Jahre alt, war einige Wochen im Jugendarrest – nicht an der Nordsee, wie er seiner neuen Klasse weismachen will. Er hat einen Jungen brutal zusammengeschlagen. Doch nun will er es besser machen, besser werden. Er strengt sich an, wechselt die Schule und sagt sich von seinen ehemaligen Freunden los. Das friedliche, vorurteils- und gewaltfreie Miteinander der Kulturen wird sein neues Ideal. Doch seine Vergangenheit bestimmt mehr und mehr die Gegenwart. Die Angriffe seiner alten Freunde und neuen Klassenkameraden versucht Christopher zunächst zu ignorieren, er will stark bleiben. Und dann ist da noch der Andere: Er provoziert, kommentiert, sabotiert. Christoph und der Andere liefern sich einen zähen, anstrengenden Kampf: Kopf oder Zahl, die Zukunft steht in jedem Moment auf der Kippe.

Presse:
Kohlenpott“-Prinzipal Frank Hörner wuchert mit dem Pfund der Herner Beckmann-Brüder Nils und Till (sowie ihrer Schwester Maja). Cool stehen die beiden zu Beginn vor der Klasse, mit Sonnenbrille, Gel-Haar und Jeans mit Hosenträgern. Im Verlauf der folgenden, spannenden, ja immer wieder elektrisierenden achtzig Minuten werden durch unmittelbares, sehr körperbetontes Spiel, zusätzlich befeuert von Mischa Lorenz‘ einfallsreichen Videos, aus inneren Monologen ausdrucksstarke Dialoge.
(Pit Herrmann, SN-Herne)

Der „Held“ des Stückes ist Christopher (Nils Beckmann), der einen Jungen brutal zusammengeschlagen hat und nach einigen Wochen im Jugendarrest – offiziell ein Sanatoriumsaufenthalt an der Küste – in die Schule zurückkommt und sich neu orientieren muss. Bei der Suche nach anderen, besseren Werten als bisher steht ihm allerdings sein soziales Umfeld im Weg, vor allem seine alte Clique – aber auch und nicht zuletzt er selbst: Im „Anderen“, stellenweise mit mephistophelischem Tiefgang interpretiert von Till Beckmann, personifiziert sich der innere Kampf um Freiheit, Selbstbestimmung und Lebensziele.
(WAZ)

Ausgewählt für das Theaterfestival SPIELARTEN

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